High-Rise! Ein sozialkritischer Thriller über den Untergang der Zivilisation im Luxushotel

High-Rise! Ein sozialkritischer Thriller über den Untergang der Zivilisation im Luxushotel

In den düsteren Gassen des britischen Films der 2010er Jahre schlummert ein verstecktes Juwel, das mit seinem eisigen Blick auf die menschliche Natur und den Zerfall von Gesellschaftlichkeit schockiert: “High-Rise” (2015), basierend auf dem Roman von J.G. Ballard. Dieser dystopische Thriller, inszeniert vom Meister des visuellen Kinos, Ben Wheatley, entführt uns in eine futuristische Hochhauswelt, die gleichzeitig faszinierend und beängstigend ist.

Die Geschichte spielt im Jahr 1975 in einem luxuriösen Hochhaus in London. Dieses architektonische Monstrum, das sich wie ein gigantisches Betonklotz in den Himmel reckt, verspricht seinen Bewohnern ein Paradies: private Pools, Spielplätze, Fitnessstudios und sogar eine eigene Einkaufspassage. Doch die idyllische Fassade verbirgt eine dunkle Wahrheit.

In diesem Betonkoloss treffen drei Lebenswelten aufeinander: die privilegierte Elite der oberen Etagen, die sich in ihren extravaganten Appartements dem Hedonismus hingeben; die fleißige Mittelklasse auf den mittleren Stockwerken, die sich mit dem alltäglichen Leben zwischen Arbeit und Freizeit abmühen; und die marginalisierten Arbeiter in den unteren Geschossen, die unter schlechten Lebensbedingungen leiden.

Doch der Schein trügt. Das fein säuberliche Gleichgewicht des Hochhauses zerbricht bald unter dem Gewicht seiner inneren Widersprüche. Die Versorgungssysteme beginnen zu versagen, Elektrizität fällt aus, Aufzüge bleiben stecken. Als die Bewohner in ihren komfortablen Höhlen gefangen sind und der Kontakt zur Außenwelt abreißt, verwandelt sich das Luxusgebäude in eine brutale Mikrokosmos-Welt.

Der Film erzählt die Geschichte von Dr. Robert Laing, einem Psychologen, der frisch in den “High-Rise” gezogen ist. Er hofft auf einen Neubeginn in diesem futuristischen Paradies, doch er gerät schnell in die Mechanismen des sozialen Niedergangs.

Laing wird gespielt vom britischen Charmeur Tom Hiddleston, der die innere Zerrissenheit und Verzweiflung seiner Figur eindrucksvoll darstellt. An seiner Seite glänzt eine beeindruckende Besetzung, darunter Jeremy Irons als Royal, der skrupellose Architekt des Hochhauses, Sienna Miller als Charlotte, Laings Nachbarin und Geliebte, und Luke Evans als Wilder, ein brutaler Bewohner der unteren Etagen, der sich schnell zu einem gefährlichen Antagonisten entwickelt.

Wheatleys Film ist nicht nur eine fesselnde Geschichte über den Zusammenbruch einer Gesellschaft, sondern auch ein visueller Leckerbissen. Die futuristische Ästhetik des Hochhauses wird durch düstere Lichtverhältnisse und kühle Farben betont. Die Kameraführung ist experimentell und dynamisch, was dem Film eine unheimliche und surrealistische Atmosphäre verleiht.

Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht der wichtigsten Punkte des Films:

Aspekt Beschreibung
Regisseur Ben Wheatley
Genre Dystopischer Thriller, Sozialdrama
Schauspieler Tom Hiddleston, Sienna Miller, Jeremy Irons, Luke Evans
Basiswerk Roman “High-Rise” von J.G. Ballard
Drehorte Großbritannien
Produktionsjahr 2015
Thematiken Klassismus, soziale Ungleichheit, der Zerfall der Zivilisation

Wheatley nutzt den Film “High-Rise” nicht nur als Mittel, um eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern auch um tiefgründige Fragen nach der menschlichen Natur und den Strukturen unserer Gesellschaft zu stellen.

Die brutale Kritik am Konsumismus, der Oberflächlichkeit und dem Verlangen nach immer mehr Macht ist unmissverständlich. “High-Rise” ist ein Film, der unter die Haut geht und lange nachhallt - ein Muss für alle Fans dystopischer Fiktion und sozialkritischer Analysen.